SCATTERED PAGES - REVIEWS

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Empire Magazin (Deutschland)

Heavy (Deutschland)

Live-In (Deutschland)

Musikexpress (Deutschland)

Musikreviews.de (Deutschland)

Prinz (Deutschland)

Progarchives (international)

Stereoplay (Deutschland)

Empire Magazin - review (Deutschland)

"Das Spektrum der Band reicht vom Progressive Rock über Folkrock bis hin zur puren Popmusik. Einen hohen Anspruch haben FOR YOUR PLEASURE allemal. So sind eben auch die erwähnten Popsongs nicht ohne.  CAMEL haben wohl auch Pate gestanden, als es um das Schreiben der Progressive Rock-Stücke ging. Das Instrumental November Day könnte z.B. eine Gemeinschaftsproduktion der oben erwähnten Band mit CARLOS SANTANA sein. Die folkige Seite des Duos kommt bei Only We Are Trying To Be zur Geltung. JETHRO TULL schreiben keine besseren Folk Rock-Songs. Mit 8.47 Minuten ist The Damaged Book das längste und das progressivste Stück der CD. Auch hier wird noch einmal deutlich, daß die Musik von CAMEL und JETHRO TULL Anfang der 80er einen großen Einfluss auf die beiden Songwriter hatte."

Michael Schmitz (1992)

Heavy (Germany)

»Schon der originelle Bandname sagt aus, was einem auf Scattered Pages erwartet. Denn es ist wirklich ein Vergnügen, den musikalischen Ergüssen dieser Band sein Gehör zu leihen. Das Material ist ausgesprochen abwechslungsreich ausgefallen. Von poppigen Tracks über Hardrock-beeinflußte Nummern bis hin zu progressiven Stücken wird alles abgedeckt. Die Klangqualität ist hervorragend, das Coverwork vorzüglich ... Scattered Pages ist ein Album, welches zum Autofahren ebenso geeignet ist, wie für einen langweiligen Abend, den man sich angenehmer gestalten möchte.«

Detlef Dengler (1992)

Live-IN (Deutschland)

»Entstanden ist das erstaunlich ausgereifte Debütalbum Scattered Pages mit puren Romantic Rock-Songs in unterschiedlichen Stimmungen. Es ist ein Album, daß sich in seiner musikalischen Qualität von vielen anderen Erstlingswerken abhebt. Ein hoffnungsvoller Beginn.«

Julie Schröder (1992)

Musikexpress (Deutschland)

»Irgendwo zwischen JETHRO TULLS Flöten-Folk und PINK FLOYDS singender Sologitarre finden die Newcomer zu entspannter Pop-Ästhetik. Ein konservatives, aber stimmiges Debüt.«

Uwe Schleifenbaum (1992)

Musikreviews.de (Deutschland)

»Wären doch alle Songs auf Scattered Pages so ausgefallen wie The Damaged Book - ein progressives, reizvolles Kleinod der besonderen Art - mit FOR YOUR PLEASURE hätten wir tatsächlich unser größtes Vergnügen gehabt. Zumindest dann, wenn wir auf unserer Suche nach Musik, die keine Radio-Schubladen bedient, aber trotzdem melodiös, balladesk und massentauglich ist, überraschende Entdeckungen anstreben.

Auch kündigt sich hier bereits an, was gut 20 Jahre später in der psychedelischen Teestunde von MARGIN seine Vollendung finden sollte. Denn FOR YOUR PLEASURE sind im Grunde die progressiven Kinderschuhe, die sich Lutz Meinert alias MARGIN 1993 überstreifte und für den der Musikexpress die durchaus passende Beschreibung: Irgendwo zwischen JETHRO TULLS Flöten-Folk und PINK FLOYDS singender Sologitarre finden die Newcomer zu entspannter Pop-Ästhetik. Ein konservatives, aber stimmiges Debüt, gefunden hatte.

Heute also erobert MARGIN mit Psychedelic Teatime nicht nur euphorische Kritikermeinungen, sondern auch den Deutschen Rock- & Pop-Preis 2014 in der Sparte Beste Studioaufnahme des Jahres und Beste Progressive-Band des Jahres - wie aber klang die Kinderschuh-Zeit von FOR YOUR PLEASURE?

Obwohl FOR YOUR PLEASURE nie offiziell aufgelöst wurden, scheint deren Zeit nach zehnjährigem Bestehen und zwei CDs im Jahre 2001 abgelaufen zu sein. 1991 gegründet als Berliner Prog-Duo und Studio-Projekt, das durch den Gitarristen Georgios Zikidis und singenden Multiinstrumentalisten Lutz Meinert locker wie eine komplette (Neo-)Prog-Band zu klingen vermochte, haben beide Musiker ein ehernes Ziel und deutlich erkennbare Vorbilder: Musik zu machen wie JETHRO TULL, CAMEL, PINK FLOYD, SANTANA etc.
Doch nicht nur das.
Sie gehen diese Aufgabe mit anfangs beeindruckender Zielstrebigkeit und einer gehörigen Portion Können an, selbst wenn sie sich bei ihrem Debüt Scattered Pages dabei manchmal etwas verzetteln. Richtig gute instrumentale Titel und komplexe Passagen können durchaus auch mal von weniger beeindruckenden Pop-Songs abgelöst werden.
Ein Fakt, an dem dieses Debüt hinkt, der dann aber, nach dem Weggang von Zikidis, mit dem zweiten Album Timeless, dessen deutlichere 70er-Jahre-Prog-Orientierung - eingespielt mit insgesamt neun Musikern - unverkennbar ist, ausgebügelt wird.

Zu entdecken gibt es auf Scattered Pages allemal jede Menge, als da wären:
November Day, eine Kombination aus SANTANA und CAMEL mit zarten Flötentönen aus dem Hause JETHRO TULL oder Only We Are Trying To Be, mit dem dieses JETHRO TULL-Gefühl noch deutlich, auch durch Margins ansprechenden Gesang, immer mehr verstärkt wird.
Nur leider bekommen wir dann im Anschluss mit The Perfect Single tatsächlich den unangenehmen Versuch präsentiert, wirklich einen Pop-Song mit Single- und Hit-Charakter untergejubelt zu bekommen. Inklusive akustischem Feuerwerk und zwanghaftem Versuch, radiotauglichen Schrott und musikalischen Anspruch zu vereinen. Eine Aktion, die zum Scheitern verurteilt ist und einen etwas faden Beigeschmack auf dem sonst recht reizvollen Album hinterlässt, auch wenn die folgende Pop-Ballade I Want You Now noch eine weitere schmerzvolle Kerbe in Scattered Pages schlägt und unser Vergnügen auf eine erneute Geduldsprobe stellt. Diese Seiten hätten getrost unaufgeschlagen bleiben können im musikalischen FOR YOUR PLEASURE-Nachschlagewerk.
Mit dem Instrumental Standing On Changing Subsoil - ein Stück verträumt-instrumentalen Progs, das ein ANTHONY PHILLIPS so auch nicht besser hinbekäme - folgt dann endlich stehenden Fußes die Entschädigung für den etwas fehlgeschlagenen, romantischen Radio-Rock der beiden vorherigen Songs.
Das große progressive Finale wird mit The Damaged Book eingeläutet. Ein kleines Kunstwerk, dem sogar Erinnerungen an CARAVAN und KANSAS innewohnen, bis dann mit der Reprise von November Day das Album seinem verträumten Ende entgegenschwebt.

FAZIT: Alle, die mit Psychedelic Teatime bereits MARGIN für sich entdeckt haben, die sollten unbedingt auch in den Scattered Pages blättern, die Lutz Margin Meinert 21 Jahre zuvor noch als FOR YOUR PLEASURE musikalisch recht farbenfroh beschrieben hat.«

Thoralf Koß (1/2015)

Prinz (Deutschland)

»Leichte Anklänge zu PINK FLOYD sind nicht zu leugnen, der Hang zur Romantik ist unverkennbar. Das Debütalbum Scattered Pages ist voller Stimmungen, in die es sich lohnt hineinzuhören. Wie? Man nehme eine Tasse Tee, lehne sich entspannt zurück und genieße dieses interessante Album.«

Stefanie Schulze (1973)

Progarchives (international)

Die Scheibe beginnt ziemlich vielversprechend mit dem ausladenden Another Future, in dem elektronische Drums und billige Plastik-Keyboards kombiniert werden. Diese zeigen Parallelen zur Ära von Paul Vettese bei JETHRO TULL, eine Ära, die später den Weg für abfällig zerrissenen Alben wie Under Wraps und Andersons m. E. ansonsten brilliantem Walking in Light bereitete. Alben, die ich persönlich trotz (oder gerade wegen) ihrer bedenklichen Wirkung genossen habe. Das profunde Spiel wird von Greeko auf der akustischen Gitarre wunderbar lädiert. Hey, es klingt wie 1993, weil es aus dem Jahr 1993 ist. Sehr gut.

Der Pseudo-Funk-Pop von This Game, der fast in die Richtung des New Wave-Disco von Fiction Factory/Naked Eyes/ABC (Bands, die ich damals, als noch wenig Prog auf der Speisekarte stand, genossen habe) abdriftet, mag für manchen möglicherweise etwas oberflächlich daherkommen. Das hüpfende Arrangement ist sehr vorhersehbar und offensichtlich und verspricht sofortige Befriedigung, dies aber mit einer nur geringen Prog-Tendenz (diese liefert das feurige Gitarrensolo und der Rotierende-Münze-Effekt). Gut!

The Painterman ist luftig und gänzlich austauschbar, eine Melodie mit wenig oder keinen Prog-Inhalten, außer einer schmalzigen Orchestersektion, die im besten Fall infantil ist (es ist nichts Falsches an Kindlichem, schließlich war New Muzik in den 80ern eine tolle und kreative Synthie-Pop-Band). Aber dies ist eine Tasse Tee, die länger hätte ziehen müssen. Auch das Gitarrensolo ist trivial. Nicht gut!

Zurück zur Qualität mit dem längeren und stärker entwickelten November Day, in dem eine inspirierte akustische Gitarre einer wunderschönen, fast andalusischen Melodie ihren Weg bahnt, die einen an Burgen in Kastilien denken lässt, und das mit einem fesselndes und explosives Lead-Gitarrensolo aufwartet. Der Aufwand bei allen Instrumenten strahlt Klasse, majestätische Kraft und Nachhaltigkeit aus. Das Stück fließt mühelos und sonnt sich in heiterer Pracht. Ein absoluter Höhepunkt. Ausgezeichnet!

Zurück zu JETHRO TULL geht es gleich in der ersten Sekunde, wenn Lutz seine Stimme präsentiert, die schon fast gespenstisch nach Anderson klingt. Einige werden das vielleicht ein Plagiat nennen (bitte, lassen Sie uns nicht weiter darauf eingehen, denn bekanntlich ist alles aus einer früheren Quelle entlehnt). Aber es hängt alles von der Präsentation und dem Inhalt ab, und beides ist in der Tat überdurchschnittlich. Only We Are Trying to Be könnte jeden JETHRO TULL-Fan glauben machen, dies sei ein lang verlorener Track aus den Broadsword & The Beast-Sessions. Wirklich gut!

Das mehr als 6 Minuten lange The Perfect Single stellt eine Rückkehr zum Vorhersehbaren dar, was vielleicht den augenzwinkernden Titel erklärt. Die Instrumentalstimmen sind sehr überzeugend, mit solidem Bassfundament und einer großartigen psychedelischen Gitarre, mitreißenden Drums und einem treibenden Ansatz. Das Problem ist der Gesang, der weniger schlüssig ist und die Texte, die an, wie Zappa es einst so zutreffend ausdrückte, 'Mais mit Sahne' grenzen! Okay!

Bei einem Titel wie I Want You Now werden Prog-Puristen sofort abschalten, besonders wenn sie die Texte lesen. Auch der Gitarrenpart ist, nun ja, einfach. Es gibt keinerlei Einfallsreichtum hier. Ach, nächste Station!

Eine weiteres langes Instrumental kommt durch den Wald gestürmt wie Blücher bei Waterloo und rettet wieder einmal das Schicksal dieser Scheibe vor der nahenden Niederlage. Standing On Changing Subsoil versteht sich als das genaue Gegenteil des vorangegangenen Pop. Es handelt sich um einen modernen Synth-lastigen Track, der seine Inspiration Andersons vorgenanntem Walking Into Light -Album verdankt und den man am ehesten als Progressive-Stück bezeichnen kann. Ich bin sicher, dass das Album von Prog-Fans eher geschätzt würde, wenn dieser Titel die grundlegende Prämisse dafür gewesen wäre, denn dies ist ein düsteres, überschwängliches, ausladendes und höchst kreatives Stück. Wunderbar!

A Short Letter ist, wie der Titel schon sagt, ein kurzes, wieder einmal dem Tull'schen Song-Erlebnis gedanktes Liedchen. Es kommt und es geht wieder. Danke schön!

Das majestätische, mehr als 8 Minuten lange The Damaged Book demonstriert wieder den wechselhaften Kampf zwischen den beiden kontrastierenden Stilen. Es ist ein Gegenpol zur vorherigen Ode, welcher hier eine grübelnde, dichte und bedrückende Stimmung bevorzugt, ein mit intelligenten Texten versehener Trauermarsch. Synthesizer schweben über einem feierlichen Takt, verträumt und dampfend wie nebliger Dunst, der aus den Seen kriecht, die die deutsche Hauptstadt zieren. Ein klassischer Track, den ich meinen täglichen Playlisten hinzufügen werde. Schatz!

„Auf Wiedersehen" wird durch eine kleine Wiederholung von November Day zum Ausdruck gebracht, diesmal gespielt auf Tastenistrumenten anstelle einer Gitarre.

So, wie es bei einem Erstlingswerk oft der Fall ist, gibt es ein Potpourri von Stilen, das eher zu einer Band auf der Suche nach einer Identität passt. Es werden verschiedene Angelschnüre ausgeworfen, um zu sehen, an welcher etwas anbeißt. Mit TULL als Einfluss muss man sich sicherlich nicht schämen, aber die kitschigen Popsongs sind im Nachhinein etwas peinlich. Die bunte Mischung bietet sowohl Leckerbissen als auch Allerweltsfutter. Das beste kommt erst noch.

Thomas Szirmay (10/2014)

Stereoplay (Deutschland)

»For Your Pleasure widmen sich einem melodischen Romantic-Folkpop, der Elemente von PINK FLOYD bis BARCLAY JAMES HARVEST und den akustischen JETHRO TULL aufgreift. Der Einzug der modernen Zeit manifestiert sich in einer entspannten Spielweise und in einem unpathetischen Zugang zu den tiefschürfenden Liedthemen«

Matthias Inhoffen (1973)